Die Kino-Neustarts ab 05.03.2020

5. März 2020, Christian Mester

Während das Corona-Virus die Schlagzeilen beherrscht und Hamsterkäufer die Toilettenpapiertürme der Supermärkte plündern, bleibt der Vin Diesel Fan ungeniert unbekümmert. Er muss diese Woche raus, ins Kino, denn der kahle Muskelberg lädt diese Woche einmal mehr in die Lichtspielhäuser. Nein, die Rede ist noch nicht von „Fast & Furious 9“, auch nicht etwa von einem neuen „Riddick“ oder „Triple X Teil 4“, es gibt anderes von ihm. Und dazu auch noch was neues von Pixar! Werfen wir einen Blick auf das illustre Kinoprogramm der Woche.

Bloodshot (R: Jeff Wadlow, USA 2020)
Dass Vin Diesel erfolgreiche Franchises hat, ist ihm nicht abzusprechen. Natürlich ist seine Dominic Torretto Saga eine der erfolgreichsten Actionfilmreihen der letzten 20 Jahre geworden, aber auch die Richard B. Riddick und Xander Cage Abenteuer laufen – und wir dürfen nicht vergessen: im O-Ton spricht er Baummensch Groot in den „Guardians of the Galaxy“ Volumes. „Bloodshot“ ist jetzt ein weiterer Comicfilm, allerdings nicht von Marvel. Diesel spielt einen gestorbenen Soldaten, der von Wissenschaftlern mit Nanotechnologie zurückgeholt wird – quasi, eine Art moderner „Universal Soldier“. Kein Film, der je einen Oscar gewinnen wird, aber im trüben Vorsommer Spaß machen könnte.

Onward: Keine halben Sachen (R: Dan Scanlon, USA 2020)
In einer Fantasywelt erben zwei junge Elfen-Teenager einen Zauberstab, mit dem sie ihren verstorbenen Vater zurückholen können (nicht Bloodshot). Dabei läuft allerdings was schief, und Vater ist nur zur Hälfte wieder am Start, genauer gesagt, nur mit seinen Beinen. In einem schrägen Abenteuertrip ziehen die Jungs also los, die obere Hälfte zu sichern. Was sich da nach einer relativ generischen Heldengeschichte anhört, ist der neue Film von Pixar. Inszeniert vom Macher von „Die Monster Universität“, mixt der Film Fantasyelemente mit unserer Gegenwart, und versucht dies charmanter und witziger als Will Smiths „Bright“.

Emma. (R: Autumn de Wilde, UK 2020)
Jane Austens „Emma“ trotzt gerne. Sie lebt in einer Zeit, in der Frauen ausschließlich Kleider tragen, nichts zu melden haben und es als Lebensziel sehen sollten, mit einem wohlhabenden Mann verheiratet zu werden, um dann als priviligierte Mutter viele Kinder in die Welt zu setzen. Die titelgebende Emma (gespielt von Anya Taylor-Joy aus „The Witch“) sieht das alles jedoch anders, und hat wesentlich mehr Interesse daran, Ihre Bekannten und Freunde miteinander zu verkuppeln. De Wilde ist eine in den USA bekannte Musikfotografin, die mit der Literaturverfilmung ihren Einstand als Filmemacherin gibt.

Die Känguru-Chroniken (R: Dani Levy, DE 2020)
Eine Buddykomödie mit einem sprechenden Tier – aus Deutschland? Ja gibt’s denn sowas? Basierend auf dem Podcast-, Bühnen- und Bücherprogramm des deutschen Comedians Marc-Uwe Kling steht hier ein vorlautes Känguru im Vordergrund (Stimme von Kling selbst), das in erster Linie selbsternannter Kommunist ist, die meiste Zeit über aber nichts Besseres zu tun hat, als seinen besten Menschenfreund zu nerven, wo es nur geht. Fans der großartigen Audiobücher dürften hier auf gewohnt gute Kost stoßen.

Geheimtipp: In einigen wenigen erlesenen Kinos läuft zudem Die Farbe aus dem All an, ein neuer schräger B-Movie-Streifen mit Nicolas Cage, in dem eine, nun ja, Farbe aus dem All eine Familie angreift. Ist von Kultregisseur Richard Stanley, von einer Vorlage von Cthulhu-Schöpfer HP Lovecraft. Falls einem der Rest zu kommerziell sein sollte, ist das eindeutig das richtige.

Schon den nächsten Kinobesuch geplant? Vielleicht einen Film bereits gesehen? Lass uns über die aktuellen Kinofilme sprechen.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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