Trailerbrunch: Cage, Unsichtbare, Breaking Surface

23. Februar 2020, Christian Mester

Was macht eigentlich einen guten Trailer aus? Da kann man geteilter Meinung sein. Manche wollen, dass die gesamte Story bereits im Trailer zu sehen ist, am besten auch noch chronologisch erzählt. Wieso? Damit man ja haargenau weiß, was einen erwartet. Andere hingegen sehen es völlig gegensätzlich, nach dem Motto: bloß nicht zu viel verraten, ich will all das doch erst im Kino erleben. Fakt ist jedenfalls, dass ein Trailer in nur 1-2 Minuten so wirkungsvoll sein kann, dass einem sofort klar wird – das will ich teuer im Kino sehen. Verallgemeinern lässt sich das natürlich nicht, wen es wie erwischt, da Leute auf unterschiedlichste Sachen anspringen. Manch einer jubelt beim Blick auf die nächste Schweiger/Schweighöfer Romcom, andere rollen genervt mit den Augen. Fakt ist, dass die Studios extra Werbeagenturen engagieren, die jeweils versuchen, das größtmögliche Zielpublikum zu erreichen.

Werfen wir doch mal einen kurzen Blick auf die nennenswerten Trailer, die in dieser Woche erschienen sind.

Den Anfang macht „Die Farbe aus dem All“, ein wirklich ungewöhnliches B-Movie Ding. Regie führt Richard Stanley, der in den 80ern den kultigen „Hardware“ inszeniert hat und nach Streitigkeiten am Set von „Die Insel des Dr. Moreau“ mit Val Kilmer und Marlon Brondo im Nirgendwo verscholl. Jetzt kehrt er nach langen Jahren Abwesenheit mit einer HP Lovecraft Verfilmung zurück, für die er Nicolas Cage gewinnen konnte. Er spielt den Vater einer Familie, die etwas auswärts lebt und die Landung einer außerirdischen Lebensform miterlebt. Als Trailer macht er keinen Hehl daraus, dass es sich um ein wirklich trashiges Kuriosum handelt, das nicht viel Budget hatte… dafür aber einen Oscargewinner und jede Menge Spaß, etwas wirklich Schräges zu liefern.

Der neue Trailer vom Remake von „Der Unsichtbare“ setzt dagegen verstärkt auf den Thrilleraspekt. Elisabeth Moss aus „Mad Men“ darf sich hier gegen einen unsichtbaren Ex wehren, der ihr an die Wäsche und an die Gurgel will. Dass es hier im Grunde um etwas Übernatürliches bzw. einen Sci-Fi Aspekt geht, steht kaum im Vordergrund.

Dann wäre da noch „Breaking Surface“, ein Film aus Skandinavien, in dem zwei Taucher unterirdisch eingesperrt sind und einen Weg nach draußen suchen. Vor ein paar Jahren hat es der platte „James Cameron’s Sanctum“ (der übrigens nicht von James Cameron gedreht oder geschrieben worden war) schon mal ähnlich versucht – das hier sieht eleganter aus.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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