BG Kritik: „SWAT“ Staffel 1-3

10. Dezember 2021, Christian Mester

SWAT – das steht für Special Weapons and Tactics und bezeichnet eine amerikanische Sondereinheit der Polizei, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn reguläre Polizisten Unterstützung brauchen. Ist auch der gleichnamige Titel einer aktuell laufenden Serie (u.a. auf Netflix zu finden), die als Remake einer 70er Kultserie auftritt und von Fast & Furious Machern Neil H. Moritz und Justin Lin produziert wird. Achtung – nicht verwechseln mit dem SWAT Kinofilm und seinen etlichen No-Name DVD-Sequels.

Im Mittelpunkt steht „Hondo“ Harrelson (Shemar Moore aus Criminal Minds), ein geradliniger Grobklotz und Perfektionist, der eines Tages zum neuen Teamleader ernannt wird. Die Wahl ehrt ihn, verunsichert aber das restliche Team, da eigentlich Deacon (Jay Harrington), ein wesentlich älterer Kollege an der Reihe gewesen wäre, Hondo aber wegen seiner Hautfarbe bevorzugt wird. Es dauert ein Weilchen, bis sich das Team in der neuen Konstellation eingespielt hat.

© Warner Bros – Trailer Screenshot https://youtu.be/Ommi0lI_sdY

Jede Folge stellt im Grunde einen einzelnen Fall da, bei dem Geiseln befreit, Kartellgangster gejagt, Verrückte aufgehalten und allerlei weitere Polizeiarbeit erledigt muss. Was eher weniger vorkommt, ist typische Ermittlung, wie sie bei Moores Criminal Minds über 15 Staffeln an der Tagesordnung stand. Persönliche Probleme und Romanzen werden ebenfalls thematisiert, spielen aber gerade im Vergleich zu vielen anderen Copserien eine sehr untergeordnete Rolle. Stattdessen streut die Serie immer mal wieder ein, welche Probleme Politik bereitet und wie es sogar Einheiten wie diese beeinträchtigen knann.

Wer genau hinsieht, merkt, dass die Serie von Shawn Ryan entworfen wurde, der auch das grandiose „The Shield – Gesetz der Gewalt“ gemacht hat (aus dem auch Kenny Johnson hier mitspielt). Damit lässt es sich aber nicht wirklich vergleichen, denn SWAT wird nie derart finster oder dramatisch, wie es „The Shield“ schon von der ersten Folge an war. Ging es da um korrupte Polizisten, geht es hier eher um grundsolide Helfer, die es sogar vorziehen, jede Konfrontation ohne Schusswechsel lösen zu können – was aber leider nicht immer klappt.

Die ersten 3 Staffeln sind aktuell bei Netflix verfügbar, während in den USA schon an der fünften gedreht wird. Weitere sind zu erwarten, da SWAT in der Heimat sehr beständig läuft und viele Zuschauer hat. Große Unterschiede der Staffeln lassen sich nicht feststellen, weder muss die Serie erst ihren Stand finden, noch merkt man Budgetänderungen.

Fazit:

SWAT ist vor allem eins: zuverlässig. In extrem kurzweiligen Folgen gibt es in jeder Episode einen knackigen Fall, der souverän geklärt wird. Trotz des F&F Hintergrunds ist die Action der Serie eher zurückhaltend und keineswegs mit der von Dom und seinen Männern zu vergleichen.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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