Trailer: „The Boys“ Staffel 2 – Amazons böse Superhelden kehren zurück
We didn’t start the fire! – Ohrwurm-Alarm im Trailer zur neuen Staffel „The Boys“ bei Amazon. Die Comic-Adaption rund um Superhelden, die es mit ihrer Vorbildfunktion nicht ganz so genau nehmen, geht im September in die zweite Runde. Quasi-Superman Homelander (Anthony Starr) und Rüpel Billy Butcher (Karl Urban) sind natürlich wieder mit von der Partie.
Basierend auf der Comicreihe von Garth Ennis und Darick Robertson, war „The Boys“ letzten Sommer ein Überraschungserfolg für Amazon. Überraschend in dem Sinne, da niemand so recht vorhersehen konnte, wohin genau die Serienmacher um Seth Rogen (jup), Evan Goldberg und „Supernatural“ Schöpfer Eric Kripke mit der blutig-provokativen Superhelden-Satire unterwegs waren. Die Welt in „The Boys“ steht unter dem Einfluss echter Superhelden und selbsternannter Gesetzeshüter, ganz zentral repräsentiert durch die „Seven“, einer Vereinigung der größten und populärsten Superheld der Welt. Es dürfte keine Überraschung sein, dass diese Gruppe um Anführer Homelander, Queen Maeve, A-Train und The Deep unmissverständlich und gewollt an die Justice League und an Superman, Wonder Woman, Flash und Aquaman erinnert. Überraschend vielmehr, dass das Batman-Äquivalent Black Noir nur eine untergeordnete Rolle in Staffel 1 spielte. Nach einer Reihe zerstörerischer Ereignisse, tödlicher Zwischenfälle, emotionaler Offenbarungen und einem wohlplatzierten Twist ganz am Ende, macht Staffel 2 nun dort weiter, wo wir vor gut einem Jahr aufgehört hatten.
Superhelden, die gar nicht mal so super sind, die wahlweise durch ihre fragile Menschlichkeit oder ihre bösartige Natur zur Gefahr werden, tummeln sich schon eine ganze Weile in der Comicwelt. Auch Comichelden des Kinos sortieren sich nicht selten noch hinter „grauen“ Antihelden auf dem Held/Schurke Spektrum ein. „The Boys“ brachte die Idee der Selbstvermatung stärker ins Spiel, eine Erweiterung der gängigen Doppelung aus privater Identität und Heldenidentität. Eine große Firma steht hinter den vermeintlichen Helden, organisiert öffentlichkeitswirksame Rettungstaten und sorgt dafür, dass negative Fehltritte schnell vergessen werden oder gar nicht erst ans Licht kommen. Diese Helden haben nicht nur körperliche Macht, sondern auch politische Macht, haben Einfluss. Und wir wissen, was Macht aus Leuten, äh, macht. Macht korrumpiert. Und wichtiger noch: sie offenbart. Diese Helden glauben, sich alles erlauben zu können. So bot die erste Staffel nicht nur vertuschte Todesopfer ungeniert wütender Übermenschen, sondern auch Erpressung, Folter, Mord und sexuellen Missbrauch. Trotz dieser Einflüsse war „The Boys“ bisher greller, unterhaltsamer und temporeicher als beispielsweise HBOs (großartiges) „Watchmen“. Und dieser Ausrichtung mit blutigen Effekten, derben Dialogen und ins Gegenteil verdrehten Helden in vertrauter Aufmachung, scheint man sich in Staffel 2 treu zu bleiben. Erneut haben wir im zynisch-desillusionierten Brutalo Billy Butcher (Karl Urban) und in der einst optimistisch-naiven Starlight (Erin Moriarty) gänzlich unterschiedliche Gegenbewegungen zu den machtbesessenen „Helden“ im Rampenlicht.
Ab 04. September 2020 können wir erleben, wie es weitergeht.
Staffel 1 bereits gesehen oder bisher gewartet, bis es mehr davon gibt? Und wenn schon gesehen, war „The Boys“ wirklich recht cool oder vielleicht nur für den Moment, ist inzwischen doch ein Stück weit in der eigenen Erinnerung versumpft? Ich jedenfalls hatte doch einige Namen und Gesichter nicht mehr so wirklich im Kopf. Aber nicht zuletzt dafür sind ja Trailer da. Soll Staffel 2 nun mehr vom unterhaltsam-provokativen Gleichen bieten oder die Ideen und Ansätze der Figuren und auch des Endes der ersten Staffel konkreter verfolgen? Was denkst du..?
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