Legendärer Filmmusikkomponist Ennio Morricone mit 91 verstorben
Der italienische Filmkomponist, berühmt für seine Musik zu den Westernfilmen von Sergio Leone und Quentin Tarantino, verstarb in der Nacht auf Montag in einer Klinik in Rom, wo er wegen eines Oberschenkelbruchs behandelt wurde. Er wurde 91 Jahre alt.
Er war der vielleicht größte Filmkomponist aller Zeiten, lediglich in Frage gestellt durch populäre Giganten wie John Williams oder Hans Zimmer. Morricone, gebürtiger Römer und Vater von vier Kindern, begann seine Karriere als Filmkomponist Anfang der 1960er Jahre und schloss sich dann einem gewissen Sergio Leone an, den er bereits aus der Schule kannte. Der Rest, wie man so schön sagt, ist Geschichte. Die erfolgreiche, stilprägende und bis heute unvergessene Arbeit in der DOLLAR-TRILOGIE (insbesondere ZWEI GLORREICHE HALUNKEN) und SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD wäre alleine schon Grund genug, dem Musiker einen festen Platz in der Filmgeschichte zu reservieren. Doch es war erst der Anfang.
Ennio Morricone and Sergio Leone in primary school, 1937 pic.twitter.com/Hyc5KWCthI
— Eyes On Cinema (@RealEOC) July 6, 2020
In seinen fast 60 Jahren schrieb Morricone die Musik für über 500 Filme. Fünfhundert. In seinen besten Jahren vertonte er fast 20 Filme im Jahr. Im Laufe der Jahre arbeitete er mit einigen der größten Namen im Filmgeschäft zusammen, neben italienischen Größen wie eben Leone, Bernardo Bertolucci, Mario Bava, Pier Paolo Pasolini und Giuseppe Tornatore, kamen auch internationale Größen wie Brian de Palma, Roman Polanski, Roland Joffé, Terrence Malick, Warren Beatty, Mike Nichols und natürlich Quentin Tarantino hinzu. Letzterer hatte vielfach existierende Morricone-Musik in seinen Filmen verwendet, ehe es in THE H8FUL EIGHT (2015) erstmalig zur direkten Zusammenarbeit kam. Erst für diesen Film erhielt Morricone, eigentlich unglaublich, seinen ersten und einzigen „regulären“ Oscar, nachdem er bereits 2007 einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk erhalten hatte.
Um Wirkung, Einfluss, Originalität und Größe von Morricones Schaffen entsprechend zu würdigen, befasst sich die BG Redaktion am Abend mit einer kleinen hauseigenen Retrospektive. Bis dahin kann der geneigte Filmfan schon mal in musikalischen Filmerinnerungen schwelgen…
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