„Molly and the Moon“ – Kristen Bell und Jonathan Groff in Film-Musical der ‚How I met your mother‘ Macher

6. November 2020, Christian Westhus

Für nicht wenige Zuschauer war „How I met your mother“ (2005 – 2014) das „Friends“ der frühen 2000er. Und für immer noch ausreichend viele Leute war das Serienfinale ein Vorgeschmack auf das großflächige Enttäuschungsbeben von „Game of Thrones“. Egal, ob man mit dem Abschied von Ted, Robin, Barney und Co. zufrieden war oder nicht, die Serienschöpfer Carter Bays und Craig Thomas konnten auf einen großen Erfolg zurückblicken. Und nun, nach ein paar etwas ruhigeren Jahren, kündigen sie einen neuen Kinofilm an. Ein Musical.

Deadline.com berichtet exklusiv von der Ankündigung zu „Molly and the Moon“, einem Film-Musical geschrieben und inszeniert von Bays und Thomas. Für die Hauptrollen wurden nun Kristen Bell und Jonathan Groff vorgestellt. Bell ist bekannt für ihre Hauptrolle in der Mini-Kult Serie „Veronica Mars“, die vor ein paar Jahren durch einen Crowd Funding Erfolg für die Geschichtsbücher größere Berühmtheit erlangte. In „The Good Place“ hat Bell schon die nächste Kult-Serie für sich gewonnen, ist aber außerdem auch die amerikanische Sprech- und Gesangsstimme von Anna. Ja, Anna aus „Frozen“, die Schwester von Elsa. Auch Jonathan Groff, bekannt aus „Mindhunters“, hat musikalische Erfahrung, gehörte er doch zur ursprünglichen Broadwaybesetzung von „Hamilton“.

Worum soll es gehen? Bell und Groff spielen werdende Eltern. Und im Bauch ihrer Mutter wartet die ungeborene Molly, die auf einem kleinen Boot inmitten eines Sees schippert und zum Mond hinaufschaut, von dem sie ein Kinderliedsummen hört. So beschreiben Bays und Thomas den Ansatz ihrer Geschichte, deren Umsetzung keineswegs Animation werden soll, die in ihren abstrakten Sequenzen gestalterisch an Jim Henson Film wie „Labyrinth“ und „Der dunkle Kristall“ erinnern soll. Doch auch „Wo die wilden Kerle wohnen“ wird als Vergleich angeführt.

Die Inspiration für die ungewöhnliche Geschichte kommt aus dem turbulenten Privatleben von Craig Thomas. Desson Sohn Elliott kam mit einem Gendefekt zur Welt, musste Operationen über sich ergehen lassen und die ersten Wochen seines Lebens in einem kleinen Kasten ohne Kontakt zu seinen Eltern verbringen. Vom Wiegenlied seiner Frau und der Frage, was im Kopf seines kleinen Sohnes wohl vorgehen mag, sah sich Thomas inspiriert. Doch die Intensität dieser Elternerfahrung benötigte Zeit, um kreativ verarbeitet zu werden. Inzwischen ist Elliott ein junger Teenager, wie es im ausführlichen Begleitinterview bei Deadline heißt.

„Molly and the Moon“ befindet sich in der Vorproduktion und dürfte noch mindestens ein ganzes Jahr entfernt sein. Doch originale Filmmusicals sind eine Seltenheit und daher gerne gesehen. Bei allen Gags und popkulturellen Prägungen zeichnete sich HIMYM durch eine immer wieder einschreitende Ernsthaftigkeit und Emotionalität aus. Bays und Thomas sind also nicht die üblichen Sitcom-Macher, die sich nun an Größerem versuchen.

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© Warner Bros. Television

Autor: Christian Westhus

Ein echter Ostwestfale. Gebürtig aus einer kleinen Doppelstadt, die niemand kennt, studierte Literatur in einer Stadt, die es angeblich nicht gibt (Bielefeld). Arbeitet seit 2006 für BereitsGesehen, schreibt Kritiken und Kolumnen, gehört zum Podcast Team und ist einmal im Monat beim KultKino in Lippstadt zu sehen.

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