Trailer „Mortal Kombat“: Reboot der Videospielverfilmung

18. Februar 2021, Christian Westhus

Videospielverfilmungen sind so eine Sache. Bisher waren Medienwechsel dieser Art nur selten von Erfolg gekrönt, so dass schon solide Filme zu den herausragenden Beispielen dieser Sparte gehören. Aus irgendwelchen Gründen sind Kampfspiele, als Beat’em Ups, besonders beliebt bei der Filmumsetzung. Selbst ohne Webserien und Animation gibt es mehrere „Street Fighter“ Filme, eine „Tekken“ Adaption, einen „King of Fighters“ Versuch (den man nur schwerlich als Film bezeichnen kann), ja sogar „Dead or Alive“ hat es auf die Kinoleinwände geschafft. Inklusive Volleyball-Sequenz. Der Erstversuch von „Mortal Kombat“ aus dem Jahre 1995 ragt aus dieser Liste qualitativ fast schon etwas heraus, auch wenn der Film, der Regisseur Paul W.S. Anderson („Resident Evil“) zum Durchbruch verhalf, gewiss kein Meisterwerk ist. Trotz grottenüblem Sequel („MK: Annihilation“, 1997) umweht den ersten MK-Film ein Hauch Kult. Irgendwie. Das hält New Line Cinema und Warner Bros. aber nicht davon ab, den Kino-Reboot anzugehen.

Produziert von u.a. James Wan und unter der Regie von Werbefilme Simon McQuoid, der hier sein Spielfilmdebüt gibt, geht es erneut um den finsteren Shang Tsung, Herrscher von Outworld, der seine Superkrieger wie Sub-Zero und Scorpion losschickt, um die Erde zu erobern. Auf der Seite der Menschheit steht dieses Mal Cole Young (Lewis Tan) im Fokus. Dieser ist Träger eines speziellen Geburtsmals, dem Drachen, welches ihn zum Auserwählten für das Mortal Kombat Turnier macht. Um die Welt zu retten tut sich Cole mit u.a. Liu Kang, Sonya Blade, Kano, Kung Lao und Lord Raiden zusammen. Neben Sub-Zero und Scorpion (Hiroyuki Sanada) sind auch Goro und Mileena als Widersacher dabei. Und im Gegensatz zur Erstverfilmung, die sich für eine Jugendfreigabe noch sehr zurückhielt, scheint es in dieser Neuverfilmung mehr zu suppen, offenbar sogar inklusive der berühmt-berüchtigten Finishing Moves.

„Get over here!“ – „Mortal Kombat“ erscheint in den USA am 16. April zeitgleich in (den wenigen geöffneten) Kinos und bei HBO Max. Der Deutsche Starttermin ist noch offen. Irgendwann dieses Jahr soll es so weit sein. Den englischsprachigen Originaltrailer gibt es derweil hier.

Und, kann das was? Trash oder ein Fest? Oder gar ein Trashfest? Das erhöhte Budget und die moderne Tricktechnik sorgen natürlich unweigerlich für Verbesserungen im Vergleich zur 1995er Version. Aber irgendwie vermisst man doch auch die unifarbenen Strampler, die Sub-Zero und Co. trugen, oder? Ein Vehikel wie MK bewandert einen schmalen Grat zwischen zu ernst und zu albern. Irgendwo dazwischen sollte der Film seine Mitte finden, ohne dabei zu banal und feige zu sein. Bisher sieht das doch vielversprechen aus. (Zur Forumsdiskussion.)

© Warner Bros / New Line Cinema

Autor: Christian Westhus

Ein echter Ostwestfale. Gebürtig aus einer kleinen Doppelstadt, die niemand kennt, studierte Literatur in einer Stadt, die es angeblich nicht gibt (Bielefeld). Arbeitet seit 2006 für BereitsGesehen, schreibt Kritiken und Kolumnen, gehört zum Podcast Team und ist einmal im Monat beim KultKino in Lippstadt zu sehen.

Um an dieser Diskussion teilzunehmen, registriere dich bitte im Forum:
Zur Registrierung