Trailer: „Space Jam: A New Legacy“ – LeBron James trifft Bugs Bunny

3. April 2021, Christian Westhus

„Was zur Matrix soll das sein?“ In Sachen Nostalgie und Nostalgie-Ausschlachtung sind wir inzwischen voll und ganz in den 90ern angekommen. 1996 bekam Basketballlegende Michael Jordan sein ganz persönliches und auch irgendwie seltsames Star-Vehikel. In einer an „Roger Rabbit“ erinnernden Fusion aus realem Darsteller und handgezeichneten Cartoonfiguren traf Jordan auf Bugs Bunny, Daffy Duck und Co., die dringend Hilfe benötigen, müssen sie doch in einem Basketballspiel gegen fiese Aliens bestehen, die das Sporttalent anderer NBA-Stars gestohlen haben. Nun steht NBA-Superstar LeBron James vor einer ähnlichen Herausforderung.

James, der den Film mit u.a. „Black Panther“ Regisseur Ryan Coogler zusammen produzierte, spielt sich selbst und ist der klassische hart arbeitende Dad, der nie Zeit für seinen Sohn hat. Besagten Sohn verliert der Basketball-Gigant dann in einem Serverraum und findet sich selbst in der Server-Welt wieder, wo Don Cheadle als böser Algorithmus (er heißt ganz offiziell und ohne Witz – festhalten! – Al-G Rythm. Ja, wirklich.) das Sagen hat und den Sohn nur freigibt, wenn ein Basketballspiel gewonnen wird. Logisch. Weil den Filmemachern offenbar klar ist, dass die Verschmelzung von Realwelt und Cartoon im digitalen 21. Jahrhundert kaum mehr groß erstaunen lässt, verlassen die Looney Tunes nicht nur ihr 2D-Handzeichnungsterrain, sondern wird dieser „Space Jam“ Sequel-Reboot dazu genutzt, für Warner Bros. eine Art „Wreck-it Ralph“ oder „Ready Player One“ oder ein neuer/anderer „Lego Batman“ zu sein. Frei nach dem alten Werbespot-Motto „Mein Server, meine IP, mein Franchise“ gibt es in der Serverwelt nicht bloß die Looney Tunes, sondern auch den „Game of Thrones“ Planeten, die Emerald City aus „Der Zauberer von Oz“, King Kong und die Familie Feuerstein. Oder anders gesagt: es gibt alles, was die Warner-Lizenzen hergeben, darunter eben auch ganz zentral Bugs, Daffy und Konsorten.

Den englischsprachigen Originaltrailer gibt es hier. Inszeniert von „Girls Trip“ und „Night School“ Regisseur Malcolm D. Lee, soll der Film am 15. Juli in Deutschland erscheinen. Wie genau, das steht (insbesondere bei Warner Bros. Titeln) noch aus.

Sieht das unterhaltsam genug aus oder sind Lizenz-Präsentation, Neuaufguss-Charakter und Star nicht ausreichend, um die Nostalgie-Öfen anzuheizen? (Zur Forumsdiskussion.)

Autor: Christian Westhus

Ein echter Ostwestfale. Gebürtig aus einer kleinen Doppelstadt, die niemand kennt, studierte Literatur in einer Stadt, die es angeblich nicht gibt (Bielefeld). Arbeitet seit 2006 für BereitsGesehen, schreibt Kritiken und Kolumnen, gehört zum Podcast Team und ist einmal im Monat beim KultKino in Lippstadt zu sehen.

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