Fast gemachte Filme: „Alien 5“ mit Sigourney Weaver

31. Oktober 2021, Christian Mester

In Hollywood werden immer neue Filme geplant, doch nur die wenigsten davon kommen je ins Kino. Wir werfen einen kleinen Blick auf ein paar der auffälligsten Titel, die es aus verschiedensten Gründen (bisher) leider nicht geschafft haben. Heute: „Alien 5“, das quasi so getan hätte, als hätten die Teile 3 (mit dem Gefängnisplaneten) und 4 (mit Ripley als Alien-Hybrid) niemals existiert.

© 20th Century Studios – Screenshot aus Trailer https://youtu.be/svnAD0TApb8

Für manch einer ein alter Hut, mancher mag es aber noch nicht gewusst haben. Neil Blomkamp („District 9“, „Elysium“, „Chappie“) gab 2015 bekannt, dass er einen neuen Alien Film inszenieren würde – mit Sigourney Weaver als Ellen Ripley. Ähnlich wie „Terminator: Dark Fate“ und der 2018er „Halloween“ sollte das Ding ein paar der bestehenden Fortsetzungen inhaltlich überschreiben – in diesem Fall „Alien 3“ und „Alien: Die Wiedergeburt“. Wieso? Als großer Fan von James Camerons „Aliens – Die Rückkehr“ wollte Blomkamp eine direkte Fortsetzung dazu gestalten, mit der originalen Ripley, die zusammen mit Fanfavorit Hicks (Michael Biehn) und einer mittlerweile erwachsenen Newt ein neues Abenteuer mit Aliens erlebt. Da alle drei Figuren in „Alien 3“ ihr Leben gelassen hatten, sollte der neue Film so tun, als wären 3+4 nie passiert.

Wieso der Film nie kam? Hinter den Kulissen kam es zu Konflikten, da das Studio an einem Punkt unsicher war, ob es lieber noch weitere Teile von „Prometheus“ entwickeln sollte (der 2012 zu einem der erfolgreichsten Horrorfilme aller Zeiten wurde), oder doch lieber Blomkamps „Alien 5“. Regisseur Ridley Scott ließ seine Einflüsse spielen und sorgte dafür, dass seine Ideen vorgezogen wurden, also kam stattdessen sein „Alien: Covenant“ AKA Prometheus 2; „Alien 5“ wurde gestrichen.

2019 jedoch mischte sich James Cameron nochmal ein und wollte den einst geplanten Film wiederbeleben, da es ihm ungemein gefallen hatte, wie „Terminator: Dark Fate“ ausgefallen war. Was dem Projekt jedoch weiter im Weg steht, sind zwei Faktoren: 1) 20th Century Fox wurde mittlerweile von den Disney Studios gekauft, und aktuell haben die keinerlei Interesse, neue Stoffe nur für Erwachsene zu inszenieren, sowie 2) Scott arbeitet nach wie vor daran, einen Prometheus 3 zu realisieren. „Alien: Paradise“, so einer der Arbeitstitel, soll die Geschichte rund um Android David zuende erzählen und die drei Prometheus Filme mit Scotts eigenem „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ verknüpfen.

Was für ihn spricht, ist sein ständiger Erfolg. Der kleine „Alles Geld der Welt“ floppte zwar, aber der davor erschienene „Der Marsianer“ war einer der erfolgreicheren Titel der letzten Jahre. Derzeit dreht er einen Ritterfilm mit Ben Affleck und Matt Damon namens „The Last Duel“. Blomkamp hingegen tritt aktuell Wasser, denn seit „Chappie“ vor 5 Jahren hat er keinen Kinofilm mehr realisiert. Auch verliefen seine Pläne, einen neuen „RoboCop“ mit Peter Weller zu inszenieren, ebenfalls im Sande.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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