Fast gemachte Filme: „Stirb Langsam 24“ und „McClane“

9. November 2021, Christian Mester

In Hollywood werden immer neue Filme geplant, doch nur die wenigsten davon kommen je ins Kino. Wir werfen einen kleinen Blick auf ein paar der auffälligsten Titel, die es aus verschiedensten Gründen (bisher) leider nicht geschafft haben. Heute: ein „Stirb Langsam“ Crossover mit Bruce Willis und Kiefer Sutherlands Jack Bauer aus der Hitserie „24“.

Anfang der 2000er gehörte Kiefer Sutherlands „24“ zu den beliebtesten Serien überhaupt, und da Sutherland ursprünglich mal angesagter Kinodarsteller in Filmen wie „The Lost Boys“, „Stand by Me“ oder „Eine Frage der Ehre“ war, überlegte man im Hause 20th Century Fox, ob man Jack Bauer nicht einen Kinoauftritt bescheren sollte. Mit „Akte X“ hatte das einige Jahre zuvor bereits sensationell gut funktioniert. Gleichzeitig überlegte man krampfhaft, wie man eine der größten eigenen Actionreihen revitalisieren könnte: „Stirb Langsam“. Teil 3 war 1995 angelaufen, seitdem hatte Bruce Willis ungeduldig auf einen neuen Auftritt als John McClane gewartet.

© 20th Century Fox – Trailerscreenshot https://youtu.be/gYWvwkXreaI

Die logische Idee also: McClane sollte einen neuen Fall mit Bauer lösen, oder Bauer gar als Verdächtigen jagen. Letzten Ende kam es jedoch nicht zu dem Synergie-Projekt, da man sich mit Sutherland nicht einigen konnte und der lieber einen Jack Bauer Solo Film haben wollte. Den bekam er im Jahr 2008… allerdings kleiner als gedacht. „24: Redemption“ über Bauers Abstecher nach Afrika lief nur im Fernsehen. „Stirb Langsam 4.0“ ohne Bauer lief 2007 an und konnte fast 400 Millionen Dollar einspielen.

Heute wartet man weiter ungewiss auf die Rückkehr beider Recken; die „24: Legacy“ Serie ohne Sutherland wurde nach nur einer Staffel wieder abgesetzt, und nach der Schande von „Stirb Langsam: Ein guter Tag zum Sterben“ zögert man, Bruce Willis ein weiteres Mal zu beauftragen. Zuletzt arbeitete der Regisseur von Teil 4 an einem Projekt, das gleichzeitig Fortsetzung und Vorgeschichte wäre. In „McClane“ sollte der alte John McClane einen neuen Fall lösen, während in Rückblicken sein erster gezeigt wird, der mit dem aktuellen in Verbindung steht. Die Tatsache aber, dass 20th Century Fox mittlerweile von Disney übernommen worden ist, spricht leider gegen einen weiteren „Stirb Langsam“ – das Maushaus hat wenig Interesse an Stoffen, die nicht familienorientiert sind, und was man mit Fox Projekten wie diesem macht, ist noch ungewiss. Wahrscheinlich wird es irgendwann auf eine „Stirb Langsam“ Prequelserie hinauslaufen, da man dann den Namen im familienfreundlichen TV-Format weiternutzen kann, ohne einen Bruce Willis bezahlen zu müssen.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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