Fast gemachte Filme: „Blade 4“, „Blade vs Underworld“, Spin-offs
In Hollywood werden immer neue Filme geplant, doch nur die wenigsten davon kommen je ins Kino. Wir werfen einen kleinen Blick auf ein paar der auffälligsten Titel, die es aus verschiedensten Gründen (bisher) leider nicht geschafft haben. Heute: vergebliche Versuche, Wesley Snipes‘ Bladewelt zu erweitern.
Wir schreiben das Jahr 2003. „Blade“ (BG Kritik) und „Blade 2“ (BG Kritik) sind bereits erschienen, und Wesley Snipes, der schon vorher kleinerer Actionstar war, wird fraglos zur Ikone. Alle warten auf „Blade 3“, also liegt „Blade Trinity“ (BG Kritik) an, in dem sich der Daywalker endlich mit Dracula persönlich anlegen darf. Da der Teamaspekt im zweiten Film recht gut funktionierte und Blades ‚Alfred‘ Whistler (vorerst) das Zeitliche gesegnet hatte, schreibt man neue Blade-Begleiter, speziell mit den beiden aufsteigenden Stars Ryan Reynolds und Jessica Biel. Tatsächlich ist man noch während der Produktion so begeistert von den beiden, dass man ein Spin-off plant: „The Nightstalkers“. Deswegen auch die Post-Credits-Szene, in der die beiden einen Werwolf jagen. Plan war, dass sie auch eigene Filme ohne Wesley Snipes kriegen sollten.
Was dann geschah ist bis heut nur Hören-Sagen, aber anscheinend war Snipes stark verärgert darüber, dass man den beiden Neulingen so viel Aufmerksamkeit schenkte. Ohinehin wollte er David Goyer eigentlich nicht als Regisseur an Bord haben, aber da der schon die ersten beiden Teile geschrieben hatte und sich gerad zu einem der einflußreichsten Autoren und Produzenten im Comicfilm-Genre entwickelte, entschied sich das Studio für ihn. Goyer war es auch, der den eigentlich ernst geplanten Film wesentlich cheesiger ausfallen ließ, mit rosa Dracula, Vampir-Pomeraner und endlosen Reynolds Meckertiraden, was Snipes dazu führte, viele Drehtage schlicht abzulehnen. Wer genau hinschaut, sieht auch, das Blade in vielen Kampf- und Laufszenen – also alles, wofür Blade keine Dialoge führen muss – von seinen beiden Stuntperformern Lennox Brown und Trevor Jones gespielt wird.
Tatsächlich gab es Pläne für einen vierten Film, die aber ins Wasser fielen, als Snipes das Studio im Jahr 2005 verklagte und einige Zeit später dann auch noch wegen Steuerhinterziehung 3 Jahre ins Gefängnis gehen musste. Als er wieder draußen war, waren die Blade-Rechte in der Zwischenzeit wieder zurück an Marvel gegangen, und obwohl die sich ein paar Mal mit einem immer noch sehr sportlichen Snipes trafen, wollte man seine Version des Charakters letzten Endes nicht ins MCU holen – vermutlich, weil man sich vertraglich nicht einigen konnte, bezüglich Gehalt, Format und Altersfreigabe. Snipes wird vermutlich auf ein FSK18 bestanden haben, während das MCU seit jeher auf familienfreundliche Unterhaltung pocht. Nur im Serienbereich bot man mit Sachen wie „The Punisher“ und „Daredevil“ härteres, aber ob Snipes sich auf eine Serie eingelassen hätte, nachdem er mit der ersten Blade Serie mit Rapper Sticky Fingaz verhöhnt worden war, ist fraglich.
Ein „Blade 4“ hätte in einer harschen Zukunft gespielt, in der die Menschheit (fast) ausgestorben ist und Vampire die Macht ergriffen haben. Eigentlich sollte dieses Konzept, eine Neuinterpretation von „I am Legend“, bereits die Story für 3 werden, aber das Studio wollte lieber noch mehr Teile in der Gegenwart haben, da sie günstiger zu produzieren sind.
Das wären aber nicht die einzigen Pläne gewesen. Wie Kate Beckinsale 2016 verriet, gab es tatsächlich Pläne, „Blade“ und ihren „Underworld“ Franchise zusammenzubringen. Daraus wurde zwar nichts, aber sie sagte, sie hätte auf der Leinwand am liebsten gegen Snipes gekämpft.
Die seltsamsten Spin-off Pläne? 2009 wurde berichtet, dass Stephen Norrington, der den ersten Film der Reihe gedreht hatte, eine ganze Filmtrilogie rund um Teil 1 Bösewicht Deacon Frost entwickeln wollte – als epische Vorgeschichte. Stephen Dorff bestätigte die Pläne, aus denen dann aber ja nichts mehr wurde.
Stattdessen wird Oscargewinner Mahershala Ali die Figur bekanntlich in einem zukünftigen MCU Film übernehmen.
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