Fast gemachte Filme: „Monkey Island – Der Film“
In Hollywood werden immer neue Filme geplant, doch nur die wenigsten davon kommen je ins Kino. Wir werfen einen kleinen Blick auf ein paar der auffälligsten Titel, die es aus verschiedensten Gründen (bisher) leider nicht geschafft haben. Heute: „Curse of Monkey Island“, ein animierter Film zur beliebten Gamereihe, die verdächtig viele Ähnlichkeiten zu „Pirates of the Caribbean“ aufweist.
Schon mal aufgefallen, dass Captain Jack Sparrows Schusseligkeit aus den „Pirates of the Caribbean“ Filmen sehr an Guybrush Threepwood aus der „Monkey Island“ Gamereihe erinnert (und Barbossa quasi LeChuck ist)? Mag daran liegen, dass das „Pirates“ Drehbuch von Ted Elliott ursprünglich mal für einen animierten „Monkey Island“ Film gedacht war. Anfang 2000 waren Point+Click Adventures jedoch nicht mehr wirklich angesagt, und als man im eigenen Gamestudio mit höchster Priorität auf „Star Wars“ Spiele setzte und Disneys Sci-Fi Fassung von Die Schatzinsel, „Der Schatzplanet“ weltweit floppte (den 90er Piratenfilmflop „Die Piratenbraut“ mit Geena Davis hatte man ebenfalls nicht vergessen), bekam man kalte Füße und ließ das Ding über die Planke laufen. Elliott hievte das Drehbuch jedoch wieder aus dem Wasser, schrieb es als „Pirates of the Caribbean“ um und konnte es Disney als Verfilmung ihrer gleichnamigen Freizeitparkattraktion verkaufen – die dann Dank Johnny Depp zum Megafranchise wurde (er schrieb dann sogar noch Teil 2, 3, 4 und den kommenden 6).
Wieso es seit Teil 5, dem holprigen „Tales of Monkey Island“, das 2009 in Episodenform erschien, keine weiteren Spiele mehr gegeben hat? Der Schöpfer der Reihe, Ron Gilbert, würde sehr gern neue Geschichten mit den Figuren wie El Pollo Diablo, den Veganerkannibalen, dem dreiköpfigen Affen und Stan dem Verkäufer erzählen, doch die Rechte liegen seit der Übernahme von LucasArts aktuell bei Disney, die keinerlei Interesse haben, das jemals weiter auszubauen. Wahrscheinlich auch vor allem, weil sie „Pirates of the Caribbean“ als einzige Piratenreihe markant halten wollen und jemand, der es nicht besser weiß, immer automatisch denken würde, „Monkey Island“ wäre ein ideenloser Abklatsch von „Pirates“ – obgleich letzterer ohne Frage insgeheim pure Monkey Island DNA beinhaltet. Die einzige Chance besteht wohl darin, dass sämtliche nächsten „Pirates“ Projekte so hart floppen, dass man bei Disney verzweifelt nach anderen möglichen Interpretationen sucht und irgendjemandem auffällt, dass in der „Monkey Island“ IP unheimlich viel Wert stecken könnte.
Anbei ein schöner Rückblick auf die Spiele:
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